Jeannette Gusko leitete bis vor kurzem das Campaigning und Fundraising für Kanzlerkandidat Robert Habeck, Bündnis 90/ Die Grünen, im Bundestagswahlkampf 2024/2025. Zuvor war sie während der Potsdam-Recherchen CO-CEO und Managing Director des Medienhauses CORRECTIV. Ihr Sachbuchdebut „Aufbrechen“ hebt Deutschlands wichtigste Gegenwartsressource: Transformationskompetenz. Wir haben die Unternehmerin und Autorin im vorhinein zu ihrer Perspektive befragt:
Was bedeutet das diesjährige Motto „Resilience Ready“ für deine Arbeit oder dein Unternehmen?
Resilienz ist die emotionale Ausgeglichenheit und die psychische Flexibilität, mit jedwedem Szenario umgehen zu können. Resilienz kann nicht ausschließlich Führungsaufgabe sein, alle Mitarbeitenden müssen Anreize haben, sich zu stärken. Unternehmen sind ein perfekter Ort für Resilienzaufbau, weil Mitarbeitende hier einen Großteil ihrer Zeit verbringen, häufig auch außerhalb ihrer Filterblasen.
Welche Hebel siehst du, um die Erwerbstätigkeit von Frauen kreativ zu adressieren?
Bessere Anerkennung von Abschlüssen von Eingewanderten. Das Heben der stillen Reserve, v.a. von Frauen und Müttern, die weiterhin durch Normen zurückgehalten werden, z.B. durch Job Sharing, durch Beförderungen und bessere Vereinbarkeit, aber auch mit dem Abbau von Vorurteilen, z.B. zur Menopause. Richtig kreativ finde ich weiterhin das Abschaffen des Ehegattensplittings und das Koppeln des Elterngelds daran, dass beide Eltern es zu gleichen Anteilen nehmen.
Wenn du einen Appell an Politik und Wirtschaft richten könntest: Was wäre dein wichtigster Punkt?
Allen Menschen ermöglichen, gesund arbeiten zu können. Mit genug Zeit für Freundschaften und Sport, mit guter Kinderbetreuung für 40 Wochenstunden, die nicht privat gezahlt werden muss.
Weitere Perspektiven von Jeannette Gusko gibt es beim PEOPLE&CULTURE FESTIVAL 2025 beim Panel: „Strukturelle Benachteiligung überwinden – Erwerbstätigkeit von Frauen stärken“.